Skitouren in Island sind ähnlich wie in Norwegen mit dem Unterschied, dass es keine Vegetation gibt und die Berge vulkanischen Ursprungs sind. Die Fjorde sind etwas kleiner und so könnte man sagen Island ist eine Miniaturausgabe der Lyngen Alps. Das Klima ist durch die Insellage und den Golfstrom relativ mild und niederschlagsreich. Einen großen Unterschied zu Norwegen gibt es: Die Insel hat neben dem "Summit-to-Sea" Feeling noch jede Menge weitere Natur-Attraktionen zu bieten. Wasserfälle, Gyisire und schwefelhaltige Seen sind überall auf der Insel anzutreffen und eine Sightseeing-Tour sowie ein Besuch heißer Quellen darf auf keiner Islandreise fehlen.
Eine der interessantesten Skitourenregionen Islands ist die Tröllaskagi (Trollhalbinsel), eine von kleinen Fjorden gegliederte Halbinsel in der Nähe von Akureyri, der zweitgrößten Stadt Islands. Viele der Berge hier am Eyjafjörður erreichen Höhen um die 1.000 m und locken mit perfektem Skigelände und Abfahrten bis ans Meer. Auch einige kleinere Skigebiete sind hier zu finden. Früher lebte die Region vom Fischfang, inzwischen ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Der zentrale Hauptort und Hafen der Halbinsel ist Dalvik.
Dalvik ist strategisch gesehen der günstigste Ausgangspunkt für Skitouren auf der Tröllaskagi und Ausflüge in den interessanten nordöstlichen Teil der Insel. Die beliebten Paradegipfel wie Jökulkollur, 1.045 m und Saudaneshnjukar, 988 m z. B. liegen unmittelbar vor der Haustür und ein Ausflug zum Goðafoss oder Myvatn See ist zeitlich auch nach einer Skitour noch möglich. Auch eine Skitour in den Bergen der Golden Coast mit einem Besuch des kleinen Fischereihafens Grenivik ist von hier ein schöner Tagesausflug. Auf der Rückfahrt kann man zum Abendessen in eines der vielen Restaurants in Akureyri einkehren. Die Stadt liegt knapp 30 Minuten entfernt.
Wenn es heißt eine Region lebt vom Tourismus, dann bedeutet es oft, dass hier nichts mehr ist wie es einmal war. In Dalvik erlebt man genau das Gegenteil, nichts deutet in der Ortschaft darauf hin, dass man sich hier auf den Tourismus vorbereitet hätte. Verschlafen liegen Straßen, Häuser und Hafen am Eyjafjörður als wäre die Zeit stehen geblieben. Es gibt neben einem Supermarkt, zwei Restaurants, einen Liquor Store, zwei Hotels und ein paar Cottages, fast nichts was man unter touristischer Infrastruktur verstehen könnte. Halt, ein ehemaliges Tankstellengebäude dient als Umkleidekabine und Treffpunkt für die Teilnehmer der Whale Watching Exkursionen, die hier nach telefonischer Anmeldung von Zeit zu Zeit stattfinden.
Der Dreh- und Angelpunkt in Dalvik ist das Kaffihús Gísli, Eiríkur, Helgi. Ok - der Name ist zu lang, merkt Euch einfach Bjarni, er ist der Betreiber und der "Hans Dampf" in den Gassen von Dalvik. Der Name ist Programm, so trifft man ihn bei 2 Meter Neuschnee mit der Schneefräse und in kurzen Hosen dabei an den Zugang zu seinem Kaffihus freizulegen. Er ist auch der Vermieter des Dalvik Hostel in dem wir logieren seit wir vor über 10 Jahren den Ort zum ersten Mal betreten haben. Zusammen mit seiner Frau Heida hat er in liebevoller Kleinarbeit das Hostel und das Kaffihus renoviert und reichlich nach isländischer Art dekoriert. Isländer lieben Antiquitäten und so wurde die eine oder andere orginelle Requisite ins rechte Licht gerückt. Übrigens, das Kaffihus diente der Dorfgemeinschaft auch als Kino. Für uns beginnt jeder Tag mit frisch gebackenem Brot und sonstigen Leckereien beim Frühstück in genau diesem Kaffihus.
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